Runterflieger

Gleitschirm Blog

19.06.18 Greifenburg (NCC)

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Heute stand Task 3 der Newcomer Challenge 2018 an. Die Fahrt zum Startplatz war heute superkomfortabel, da ich mit dem Kleinbus bis direkt an den oberen Startplatz gefahren wurde, das hatte ich so auch noch nicht, aber schön! Der Wetterbericht hatte ordentliche Thermik bei leider nach wie vor nordföhnigen Bedingungen vorhergesagt. Ausgerufen wurde eine rund 40km lange Strecke kreuz und quer durch’s Drautal, heute wie erwartet als „Race“ ausgeschrieben.

Bei sehr schwachwindigen Verhältnissen gab’s einige lustige oder halb-lustige Starts zu sehen, zum Glück hat sich keiner ernsthaft weh getan. Ich habe mir an diesem Startplatz selbst vor zwei Jahren mal mein Oudie4 Display geschrottet und kann gut nachfühlen wie sich der eine oder andere Pilot gefühlt hat!

Ich bin heute zum Glück gut raus gekommen, allerdings durch die Verzögerungen auch erst rund 20 Minuten bevor das Rennen los ging. Dafür ging es direkt nach dem Start schonmal komfortabel nach oben. Kurz vor Öffnung des Startzylinders ging die Thermik mal kurz aus, schon komisch, so unmotiviert vor einer virtuellen Schranke rumzuwarten..

Als das Rennen dann los ging, war ich gleich ganz gut mit dabei, allerdings sorgte der Nordostwind in der Höhe für sehr, sehr sportliche Bedingungen. Je höher, desto schlimmer die Turbulenzen. Bei 2700 bin ich freiwillig aus einem meiner Bärte ausgestiegen, weil es mich nur noch hin- und her geworfen hat. Die nächsten Wendepunkte gingen eigentlich ganz smooth, bisweilen mit freundlicher Unterstützung beindruckender Adler die das Steigen deutlich angezeigt haben (bei denen sah es allerdings um einiges softer aus als es tatsächlich war). Wieder zurück an der Emberger ging es wieder bis auf 2700 und für mich gedacht zum letzten Wendepunkt am Weißensee. Aus mir jetzt nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, habe ich wohl unterwegs den vorangegangenen Wendepunkt ausgelassen (obwohl ich ganz sicher bin, immer den Hinweisen des XCTrack gefolgt und jeden Wendepunkt auch abgehakt zu haben). Als mein Vario dann in Richtung Weißensee den Einflug in den Wendepunkt angezeigt hat, sind alle um mich herum lustig weitergeflogen .. häh!! Aber der Pulk irrt ja angeblich nie und so bin ich mit den anderen weitergeflogen, bis diese gewendet sind. Dann die böse Überraschung, während alle anderen sich auf den Weg zum Ziel gemacht haben, hat mich mein Vario wieder zurück an den Gaugen geschickt!! Was hilft’s .. also wieder den Talsprung. Auf der anderen Seite bin ich recht tief angekommen, auf rund 1500m. Der erste Bart war mal gleich wieder sowas von superätzend, ich wollte schon fast aufgeben. Dafür ging es aber auch mehr als zäh.. gräßlich. Etwas höher hatte ich dann mehr Glück, recht angenehm ging es im Turbomodus mit 4m/sek Steigen bis über den Gipfel. Als mein Vario eine Sollgleitzahl zum Ziel von 1:7 angezeigt hat, bin ich abgeflogen wieder zurück zum Weißensee.

Endlich mal wieder etwas erholen, vielleicht auch Gelegenheit die Blase zu entleeren. Alleine, meine volle Blase ließ sich nicht überreden. In eine Windel pinkelt sie anscheinend nur, wenn sie kurz vor’m Platzen steht.

Wie erwartet gab’s über dem Tal außer Sinken nichts zu holen, mit Sorge habe ich beobachet, wie meine Sollgleitzahl zum Ziel wieder auf 1:10 angewachsen ist. Meine volle Hoffnung ruhte auf der Gräte östlich vom Weißensee, die am Nachmittag eigentlich immer thermisch aktiv ist. Zum Glück auch heute und so ging es im Geradeausflug immer nur bergan.

JETZT dann endlich den letzten Wendepunkt genommen und dann komplett ausgenudelt den Abgleiter ins Ziel. Zeit war jetzt eh egal, weil saumies, aber Hauptsache Goal!

Schon lange war ich nach einem Flug nicht mehr so k.o. wie heute! Nur noch glücklich den Task abegflogen zu haben, statt der optimierten 41 bin ich rund 10km mehr geflogen, wahrscheinlich nur durch eigene Doofheit!

Trotzdem war ich stolz auf mich, mich durch das Gebocke gekämpft zu haben. Wäre ich „nur zum Spaß“ geflogen, wäre ich sicherlich schon 10 mal irgendwo zum Landen geflogen. Aber beim Task-Fliegen ist der Ehrgeiz zum Glück dann doch stärker als der innere Schweinehund!

Fazit, für mich heute Platz 38, Marcus hat einen respektablen 29. Platz erflogen.

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