Fast die ganze letzte Woche hab ich mit einem grippalen Infekt im Bett verbracht. Zu sagen, ich wäre wieder ganz gesund, wäre maßlos übertrieben, aber angesichts des wunderbaren Sonnenscheins muss ich heute einfach wieder in die Luft. Die Seele soll ja schließlich auch gesund bleiben!
Angesichts der Windvorhersage liebäugle ich mit dem Hahnenkamm, auch weil ich da nicht sehr weit bis zum Startplatz laufen muss. Meine Lunge brennt immer noch bei der kleinsten Anstrengung. Anscheinend haben sich aber alle anderen für den Breitenberg entschieden und so lasse ich mich breitschlagen. An der Talstation ist heute am Karnevalsdienstag der Teufel los. Der Parkplatz ist zum Bersten gefüllt und die Nerven des einen oder anderen Autofahrers liegen blank. Am Eingang treffe ich mich mit Dirk, Kurt, Flo, Leo und Johannes, wir nehmen die Gondel hoch und laufen dann bis zum Brandplatz. Dort sind schon einige andere Piloten versammelt, der eine oder andere startet und nach etwa einer halben Stunde halten sich die ersten über dem Falkensteingrat. Das ist natürlich wie immer das Zeichen für alle anderen sich auch startklar zu machen.
Es weht ein laues Lüftchen aus Ost, sehr schöne Startbedingungen für so einen eiskalten Wintertag. Es braucht nur ein paar Schritte bis mich die PinkLady in die Lüfte trägt. Während ich die Talquerung mache, denke ich schon, „Mann ist das kalt!!“. Mit dem Fahrtwind frieren mir die Finger sogar in den Fäustlingen schon auf den ersten Metern ein, da kann die Sonne noch so schön scheinen!
Kurz bevor ich am Falkenstein ankomme, sehe ich schon den ersten Schirm mit kapitalem Seitenklapper. Letztendlich war’s dann doch nicht so bockig wie befürchtet, eher Falkenstein light. Mir fehlt allerdings heute der Punch, lieber zuckele ich etwas abseits der Thermiktrauben in meinen eigenen kleinen Privatbärtchen umher. Irgendwann trägt es mich dann doch bis an die recht niedrige Basis und als es um mich herum dunstig wird, mache ich die Talquerung zum Kienberg. Dort kann ich schon einen Chili4 beobachten, der dort allerdings nur langsam aber sicher absäuft. Gleich nach Ankunft drehe ich wieder um und fliege zurück zum Falkenstein. Jetzt hab ich’s aber vergeigt, ich komme zu tief am Berg zurück, als dass ich den Thermikeinstieg nochmal schaffen könnte.
Am Landeplatz treffe ich noch eine Reihe bekannter Gesichter, unglaublich, gefühlt die ganze Fliegerszene ist heute hier! Ich hab jedenfalls für heute genug, Hände und Füße sind zu Stein gefroren, die Lunge brennt, Zeit wieder heim auf die Couch zu kommen und den restlichen Tag den Sportlern der Winterolympiade beim Frieren zuzuschauen.
Für schöne Bilder war’s heute auch einfach zu kalt.. hier nur eine Momentaufnahme meines roten Näschens!