Der Plan für heute war eigentlich, bei angesagtem Süd-Ost-Wind zum Breitenberg zu fahren und dort vom Engerle zu starten. Ich bin mit Freunden unterwegs, die vom Breitenberg rodeln wollen und mir davor noch beim Starten zuschauen wollen. Als wir am Engerle ankommen, pfeift der Wind mächtig aus SüdWest. Ja sowas! Wir beschließen noch ein wenig abzuwarten, es gibt vereinzelt brauchbare Phasen, aber sehr sehr kurz. Dazu kommt noch, dass der Schnee recht tief ist und das Laufen nochmals deutlich erschwert. Dirk trifft ein und wir beschließen, uns erst mal startfertig zu machen. Als wir bereit sind, gibt es fast keine guten Bedingungen mehr, nicht einmal richtige Nullwindphasen sind dabei.
Dirk versucht einen Start und landet im Tiefschnee, ich verzichte, packe mein Zeug ein und nehme den Lift wieder nach unten. Während meine Freunde über die Rodelpiste ins Achtal abfahren, packe ich mein Zeug ins Auto um sie dort am Parkplatz zu treffen. Aus der Gondel sehe ich Dirk’s Base Lite, ganz offensichtlich hat er es doch noch geschafft am Engerle raus zu kommen. Nun, einerseits hab ich Respekt, andererseits waren die Bedingungen heute da oben ziemlich grenzwertig.
Ich treffe meine Freunde auf halbem Weg ins Tannheimer Tal. Sie beschließen den Rodelbus zu nehmen, weil der gerade um die Ecke biegt, das gibt mir die Gelegenheit doch noch weiter ins Tannheimer Tal zu fahren, wo ich mir bei SüdWest-Wind bessere Startbedingungen erhoffe.
Als ich um Viertel nach Drei mit der Neunerköpflebahn hoch fahre, sehe ich nur noch vereinzelt Flieger in der Luft. Am Startplatz steht ein Mädel und wartet schon seit einer Stunde auf Wind von vorne. Sie unternimmt noch zwei Startversuche und packt dann entmutigt zusammen.
Ich komme im ersten Versuch raus, auch wenn ich die Beine ganz schön in die Hand nehmen muss. Der Himmel gehört mir ganz allein, auch wenn mein Vario höflich schweigt, genieße ich doch das wunderschöne Abendlicht über den schneebedeckten Bergen.
Bei der Landung macht dann noch ein mir bis dato unbekannter Fliegerkollege schöne Fotos von meiner „Pink Lady“, vielen Dank nochmal für’s Rüberschicken!
Auch wenn ich mir fliegerisch etwas mehr erwartet habe, so hat der Tag dann doch noch ein versöhnliches Ende genommen.