Runterflieger

Gleitschirm Blog

29.08.2015 Breitenberg / Tegelberg

| Keine Kommentare

Heute veranstalten die Ostallgäuer Flieger ein Vergleichsfliegen gegen Stratos Pfronten. Als ich am Breitenberg ankomme hängt der Himmel schon voller Gleitschirme. Wie in den letzten Tage ist die Thermik durch eine Inversion gedeckelt. Wird also keine leichte Aufgabe für die Teilnehmer. Ich schaue erstmal entspannt dem Treiben am Startplatz zu. Sachen sieht man da! Ein Ion light startet nur um nach ein paar Sekunden rechts in den Berg einzubomben.. ich denke noch: Komisch, hab gar keinen Verhänger gesehen! Da kommt der Pilot wieder den Berg hochgedackelt und klärt uns auf, er hat sein Vario im Packsack vergessen.. unglaublich!

Ich starte auch und hänge mich in das Aufwindband am Westgrat, wieder fällt mir der Ion Pilot unangenehm auf.. aber der Klügere gibt ja bekanntlich nach und so verzichte ich auf mein Vorflugrecht und flieg weg vom Hang. Tststs..

Nach einer halben Stunde dreht der Wind und vorbei ist es mit dem Spaß, macht aber nichts, ich wollte eh noch zum Tegelberg. Ich lande und freue mich über das heutige Bratwurst und Bier Angebot am Landeplatz. Gemeinsam mit ein paar anderen Piloten halte ich ein geschwätziges Mittagspäuschen bevor ich mich auf den Weg zum Tegel mache.

Dort hat es heute leider schon wieder einen schlimmen Unfall gegeben. Nach einem gebrochenen Handgelenk und einem zerstörten Mentor 4 gestern, ist heute angeblich ein Freiflieger der vor 14 Tagen seine Prüfung hatte und nun seinen ersten „Freiflug“ machen wollte vorwärts von der Ostrampe gestartet und dort abgestürzt. Manni von abschweb.de hat ein paar spektakuläre Bilder von dem Heli-Einsatz.

Mein Plan für heute ist klar, ich möchte zu der Badestelle am Forggensee fliegen wo meine Familie heute zum Schwimmen hin ist. Da mit Thermik nicht zu rechnen ist, mache ich mir etwas Sorgen es überhaupt ohne Startüberhöhung dorthin zu schaffen. Der Wind ist sehr schwach am Startplatz, wird schon gehen. Nach dem Start steige ich gleich in den Beschleuniger, da merke ich aber schon bald dass der Wind doch deutlich zunimmt je näher ich dem See komme. Als ich ca. 500m vor der Landestelle bin geht gar nichts mehr. Voll im Beschleuniger mache ich noch 5km/h Vorwärtsfahrt. Ich sehe ein dass das wohl nichts mehr werden wird und prüfe meine Optionen. Unter mir ist eine schöne Landewiese direkt an der Straße, allerdings etwas bergauf, davor ein Hügel.. plötzlich wird mir die Entscheidung quasi abgenommen, es bockt und der Schirm arbeitet über mir vom Feinsten, der Hügel erzeugt doch ein größeres Lee als angenommen, da bleibt dann nur noch direkt ans Seeufer, dort ist es zwar auch sauwindig aber wenigstens einigermaßen störungsfrei. Mit einer Kampfkurve zum Ufer und dann noch durch ein paar heftige Turbulenzen bevor mich der Swift sanft auf der Wiese absetzt.. puh.. sowas brauch ich auch nicht jeden Tag!

IMG_1711

Meine Liebste hat meine Landung beobachtet und kommt mit dem Fahrrad, hilft mir beim Zusammenpacken und fährt dann meine Ausrüstung zur Badestelle. Wie gut sich so ein Bad im kühlen See anfühlt nach so einem Tag!

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.