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Gleitschirm Blog

25.05.2016 Neunerköpfle / Tegelberg

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Nach zwei Tagen Dauerregen ist für den heutigen Tag bestes Flugwetter vorhergesagt. Stefan hat auch Zeit und so fahren wir beide ins Tannheimer Tal ans Neunerköpfle. Die Stimmung ist bestens, allein der Startplatz ist grauenhaft. Der schmelzende Schnee sorgt für ständigen Wassernachschub von oben und hat den kompletten Platz aufgeweicht. Das Plastiknetz ist fast komplett entfernt worden, einen neuen Überzug gibt es (hoffentlich noch) nicht. Der Startbereich müsste einmal umgepflügt und planiert werden, idealerweise dann Matten oder am besten ein Teppich. So legen die Piloten nicht da aus wo es idealerweise zum Wind passt, sondern da, wo ihr Schirm eben nicht komplett in einer Schlammpfütze liegt. Schön ist das alles nicht.

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Ich versuche auch im Trockenen auszulegen, dort liegen allerdings Felsbrocken die meine Leinen und meinen Schirm festhalten möchten. Dauert eine Weile bis alles startklar ist. Mein Start ist lausig, als ich aus dem Windschatten der Flanke laufe, ergreift mich der böige Südwind.. naja, irgendwie komm ich trotzdem weg. Da mein Oudie4 noch in Reparatur ist, begnüge ich mich mit meinem Solario, so richtig warm werde ich mit der Intonation allerdings nicht. Thermisch geht’s ganz gut und auch wenn Stefan hinterher meint es wäre ganz schön bockig gewesen, muss ich sagen, dass ich es eher entspannend fand nach letzter Woche in Greifenburg. Ich fliege über den Start weiter in Richtung Süd und meine, dass es da über dem Grat ganz gut gehen müsste.. schließlich muss da auch der Südwind über den Grat..Pustekuchen, nix ist da.. Nun denn, wieder zurück zur Skipiste und wieder aufgedreht. Dann sehe ich eine schöne Wolke in Richtung Einstein, die gibt tatsächlich ein bisschen was ab, aber als ich dann voller Hoffnung an den Einstein fliege, finde ich nur Saufen. Ich versteh das nicht.. Südwind, voll angegleiste, felsige Südseite und nix! Möglicherweise ist die Kante aber auch vom überregionalen Nordwind überspült und ich fliege im Lee.. nun, für mich heißt das erstmal Landen.

Ich fahre nochmal rauf und sehe, dass alle Flugschüler für heute einpacken. Der Wind hat deutlich aufgefrischt und kommt zum Teil in heftigen Böen durchgepfiffen. Ich beobachte einen Piloten der rückwärts versucht aufzuziehen, was ihm nicht gelingt weil er einen riesigen Verhänger in der C-Ebene hat. Ich rufe ihm zu, dass er einen Knoten hat. Er findet ihn nicht, erst als ich zu ihm runterkomme und ihm die Stelle zeige sieht er es auch.. da hat sich mehr als ein Meter Leine verknotet, und der wäre beim Flug auch nicht aufgegangen. Grad nochmal gut gegangen.

Stefan erreicht mich über Funk und sagt dass er im Landeanflug ist. Ich entscheide mich, mit der Bahn wieder runterzufahren. Als ich ankomme packt er schon zusammen, voll glücklich mit den neuen Minipackmaß seines Mentor 3 light. Wir beobachten einen Ion2 der darum kämpft über die Bundesstraße zu kommen. Es wirft ihn ganz schön hin und her und bisweilen wird er auch wieder rückwärts getrieben. Auch wenn’s turbulent ist, hier hilft eigentlich nur Beschleunigereinsatz. Das macht er aber nicht und so spült es ihn fast senkrecht runter. Ich zittere mit ihm und freue mich, als er dann doch noch, wenn auch sehr knapp, über die Bundesstraße kommt.

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Es ist noch recht früh am Tag und nach einem Check der Windwerte, entscheiden wir uns, noch einen Flug am Tegel zu machen. Dort treffen wir mal wieder die gesamte Fluggemeinde, alles sehr chillig. Martin hat seinen Mescal verkauft und fliegt nun eine Chili, er ist komplett begeistert. Ich komme gut raus und bin kurze Zeit später über Gipfelkreuzhöhe. Die Thermik ist wunderbar zuverlässig und soft, so liebe ich das.

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Ich fliege ein paar mal zum Schönleitenschrofen und zurück, bis die Finger langsam kalt werden. Ich fliege raus, lasse die Steuerleinen los und genieße den Moment. Als ich wieder Richtung Landeplatz fliege, kommt Stefan mit seinem neuen Mentor vollbeschleunigt unter mir durchgeschossen.. was für eine Rakete!

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Schöne Landung, nette Gespräche am Landeplatz und ein perfekter Flugtag geht vorbei. Keine Rekorde, kein Streckenflug, einfach nur in der Luft sein und Spaß haben.

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Und danke an Julian der am Startplatz meinen Helm, Handschuhe und drei Jacken einsammelt die ich da hab liegen lassen!

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