Runterflieger

Gleitschirm Blog

05.06.18 Tegelberg

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Auch 5 Wochen Gardasee gehen einmal zu Ende und schon bin ich wieder daheim an meinem Hausflugberg, dem Tegel. Eigentlich hatte ich für gestern schon einen ersten kleinen Flug geplant, aber kaum stand ich eingehängt und startbereit da, da grummeln schon die ersten Donner um die Ecke. Als es dann noch angefangen hat zu regnen, war für mich der Flugtag aus.

Für heute war ich trotz recht heftiger Windvorhersage um 12 mit Dirk am Tegelberg verabredet. Während wir mit der Gondel hochfahren, beobachte ich einen Piloten der Nase voran in einer Steilspirale in Richtung Erde donnert. Ich frage mich, ob das mal wieder so eine verrückte Akro-Aktion ist, aber dafür ist der Boden schon verdammt, verdammt nah. Im nächsten Moment sehe ich den Retter rausfliegen, die EVO Cross ist in Millisikunden offen und trägt, gefühlt eine Sekunde später landet der Pilot unverletzt am Landeplatz.. das war ja mal echt, echt knapp!!

Über dem Startplatz hängen schon ein paar recht dunkle Wolken, stellenweise baut es sich auch ein wenig auf, aber noch lange nicht so schlimm wie gestern. Der Wind ist heute .. sagen wir mal.. ungewöhnlich. Zunächst scheint es, als würde er auf Nordost anstehen, ein paar Meter weiter zeigt der Windsack Nordwest. Der erste Pilot tut sich schwer, als ich ihm den Flügel etwas hochhalte, merke ich, wie von hinten die Luft zurückweht. Wie gesagt, einigermaßen anspruchsvoll.

Auch ich lasse mir Zeit beim Start, erst als der Flügel satt und sauber über mir steht, geht es ab in die Luft!

Es sind fast keine anderen Flieger in der Luft. Ich teste erstmal den Hausbart am Rohrkopf, drüber steht eine fette dunkle Wolke. Als ich dort eintreffe, tröpfelt es.. naja! Ich dümpel ein wenig auf Startplatzhöhe und schaue zu, wie Dirk seinen Sigma 10 Tester in die Lüfte schwingt, auch bei ihm schaut das alles etwas zäh aus.

Ich fliege ab in Richtung Buching, am Schönleitenschrofen peile ich die nächste dicke Wolke an. Gegen den Wind habe ich bis zu 5m Saufen.. ich hoffe, dass es dafür unter der Wolke umso schöner nach oben zieht. Tut es aber nicht, dafür fühlt sich die Luft plötzlich eklig leeig an.. irgendwie ganz fies.

Mir taugt das heute gar nicht, ich wollte doch einen schönen Genussflug und nicht so ein Geeiere.. ich fliege raus Richtung Schwangau, baue meine Höhe ab und lande dann bei recht sportlichem Ostwind ein.

Dirk kommt wenig später auch zum Landeplatz, wir entscheiden uns, nochmal hoch zu fahren.

Oben angekommen sind die Windverhältnisse nicht eben besser geworden. Matze mit seinem Tandem tut sich schwer und kommt extra nochmal zurück geflogen um uns zuzurufen, dass wir im Lee stehen. Soviel haben wir mittlerweile aber auch schon mitbekommen. Der Wind dreht lustig von Nordost, Südost, Südwest, Nordwest.. alles dabei. Manchmal zeigen nur wenige Schritte entfernte Windanzeiger in gegensätzliche Richtungen.

Dirk ist schon startklar, aber schließlich gewinnt doch die Vernunft und wir packen beide wieder ein um die Bahn ins Tal zu nehmen. Der Windmesser in der Gondel zeigt 8m/sek. Wir haben beide das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben.

Der nächste schöne Flugtag kommt ganz bestimmt!

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