DAS Highlight der Alpentour steht heute an – Fliegen am Nebelhorn! Wir treffen uns schon recht früh um dem Massenansturm der Wanderer und Touristen an der Nebelhornbahn aus dem Weg zu gehen. Die Tageskarte wird mit happigen 39 Euro berappt, aber Hochlaufen ist auch keine echte Alternative.
Nachdem wir die beiden Gondeln bis zur Bergstation Höfatsblick genommen haben, erwartet uns schonmal sonniges Wetter, leichter Wind von vorne, schaut also gar nicht mal so schlecht aus.
Der erste Flug geht zunächst einmal nur bis zur Seealpe, wir landen direkt vor dem Ski-Wasser-See und nehmen die Gondel wieder nach oben. Anschließend müssen wir ein wenig warten weil der Heli kommt um einen abgestürzten Wanderer zu bergen.
Um dem Verkehr am „Tandem-Strich“ ein wenig aus dem Weg zu gehen, laufen wir zu einem alternativen Startplatz, der Weg ist steil und schweißtreibend! Wir genießen das beeindruckende Panorama, es hat leider ein wenig zugezogen aber Chris meint, es würde in ein zwei Stunden sicher noch besser werden. Darauf will ich hier oben nicht warten, ich mache mich startklar und fliege raus, immer an der riesigen Felswand entlang.
Wie befürchtet tut sich thermisch gar nichts, auch der Talwind hat noch nicht eingesetzt. Ich bin aber froh dass ich ohne den Landeplatz vorher besichtigt zu haben, gut und sicher einlande. Ich packe zusammen und fahre nochmal mit der Gondel nach oben. In der Bahn gibt uns der Weltklassepilot Oliver Rössel sogar noch ein paar Tips für das Fluggebiet. Während er sich auf einen 90minütigen Tandem-Streckenflug begibt, erhalten wir von Chris eine Warnung über Funk dass sich möglicherweise eine Gewitterfront bildet. Ich traue mir einen Start aber trotzdem noch zu und auch Chris ist damit einverstanden. Ich treffe ihn am Schattenberg, die Thermik dort ist inzwischen zuverlässig. Ich fliege ein paar Mal hin und her aber nach einer halben Stunde hab ich genug geflogen für den Tag. Runter kommen ist gar nicht so einfach, schließlich bemühe ich meine Baby-Spiralen um ausreichend Höhe für eine Landung abzubauen. Die Landungen mit dem Ion 3 gelingen mir inzwischen immer besser, langsam fang ich an da richtig Spaß dran zu haben. Auch die anderen Piloten kämpfen mit der großflächigen Thermik, ich beobachte einen Piloten der in 100m Höhe ca. 20 Minuten kreiselt ohne ausreichend an Höhen zu verlieren, schließlich legt er die Ohren an um endlich dann doch zum Landen zu kommen.
Ein fantastischer Flugtag, der mir am Abend noch eine unfreiwillige Wanderung auf einen kleinen Berg bescheert, dazu aber leckere Kasspatzen und vor allem zwei kühle Russ’n die ich mir heute echt verdient hab!