Der Ausflug in die Trauchgauer Berge, ist vom Tegelberg aus gestartet eine der Standardrunden. Der Flug bis zum Wolfskopf und zurück, summiert sich insgesamt auf etwa 20km und ist eine gute Einsteigerübung.
Der Start am Tegelberg erfolgt bei rund 1700m MSL, was uns schon einmal rund 900 Höhenmeter „Arbeitshöhe“ schenkt. Im reinen Gleitflug könnten wir mit einem Schirm der eine Gleitzahl von 7 erfliegt, also schon 900*7 Meter weit fliegen.. die ersten 6,3km kriegen wir also schon einmal geschenkt.
Besser wäre es allerdings, man würde die Gelegenheit gleich nutzen und bei den am Tegelberg üblichen Nord-Ostwindbedingungen im Bereich des Rohrkopfs ein paar Meter Höhe machen. Jeder Meter, den wir hier gut machen, schafft schon einmal eine beruhigende Höhe, was uns im weiteren Verlauf des Streckenflugs hilft, denn Entscheidungen in niedriger Höhe und unter Druck, sind oft viel schwieriger zu treffen und fehlerbelasteter als wenn man in komfortabler Höhe die möglichen Optionen erwägt.
Darüber hinaus ist es in der Regel viel einfacher, Thermik in großer Höhe zu finden. Das liegt einfach daran, dass gerade im Sommer, die Thermik „nach oben hin“ deutlich stärker und auch breiter wird. Es ist also immer ein guter Rat, möglichst „hoch“ zu fliegen. Idealerweise, versucht man bereits an der ersten Thermikquelle bis an die Wolkenbasis heran aufzudrehen. Schafft ihr es am Rohrkopf schon auf 3000m aufzudrehen, dann kommt ihr mit der Höhe schon mehr als 15km weit, damit habt ihr die ganze Runde schon fast gesichert.
Sobald Ihr Euch entschieden habt, vom Tegelberg wegzufliegen, solltet Ihr eine Linie wählen, die nach Möglichkeit nicht durch’s Lee führt, Euch immer die Gelegenheit für eine Außenlandung offen lässt und die im Idealfallen auch ein paar Thermikquellen für Euch bereit hält.
Wo man Thermik findet, wisst ihr ja.. nach Abrisskanten schauen, prägnante Geländeformationen, angestrahlte, trockene Flächen, Sonnenschein ist eigentlich immer eine gute Idee. Ich versuche auf dem Hinweg eigentlich immer erst einmal in Richtung Schönleitenschrofen zu fliegen. Erfahrungsgemäß kann man auf der Strecke meistens noch die eine oder andere Thermik finden. Südlich vom Schönleitenschrofen solltet Ihr Euch aber nicht versetzen lassen, dort sind die Außenlandemöglichkeiten recht mau. In der Karte unten findet Ihr farblich markiert die Stellen, an denen andere Piloten in der Vergangenheit schon Thermik gefunden haben.. blau geht’s los bis hin zu tief orange, wo in der Vergangenheit die beste Thermik gefunden wurde.
Nach dem Schönleitenschrofen, fliege ich eigentlich immer Richtung Buchenbergalm. Lasst Euch nicht zu weit hinten ins Halblechtal versetzen, der Wind nimmt mit der Enge des Tals zu, besonders, wenn Ihr niedrig fliegt. Thermik findet Ihr da sowieso nicht und zum Landen wird es auch eher schwierig. Die übliche Querung geht von der Buchenbergalm direkt zum Görgeleck. Dort steht dann auf der nordöstlichen Flanke auch gleich schon oft die erste Thermik. Wenn ihr da was findet, dann dreht die Thermik auch aus, ansonsten kann man üblicherweise oft ohne großen Höhenverlust an der Bergkette weiterfliegen, bis ihr ungefähr beim Hochrieskopf eine recht markante Lichtung mit noch ein paar rumliegenden toten Bäumen findet, dort steht fast immer ein Thermikbart, falls Ihr ihn nicht sofort findet, müsst Ihr halt ein paar Suchkreise fliegen. Falls ihr hier absauft ist es aber auch nicht schlimm, die Wiesen im Tal sind immer erreichbar und bieten beste Außenlandemöglichkeiten.
Wenn Ihr wollt, könnt Ihr noch weiter bis zum Wolfskopf fliegen, viel weiter würde ich für den Anfang aber nicht empfehlen. Und schon geht es wieder auf den Heimweg.
Kurz vor der Talquerung, versuche ich am Görgeleck nochmal so viel Höhe wie möglich mitzunehmen, dann geht es über die Buchenbergalm wieder Richtung Tegelberg. Kurz hinter der Alm steht oft auch noch ein kräftiger Thermikbart, wenn ihr ab der Buchenbergalm mit 1500 Höhenmetern los fliegt, klappt es eigentlich immer bis zurück zum Tegelberglandeplatz. Im Bermudadreieck direkt westlich vom Buchenberg nicht zu tief fliegen um keine Bekanntschaft mit dem „Angry Bird“ zu machen, der hier seinen Horst verteidigt (unterhalb von 1300 würde ich hier nur ungern reinfliegen).
Ihr fliegt dann einfach die Bergkette entlang, nicht nervös werden, wenn ihr zwischendurch mal „Saufen“ habt, am Jagdberg findet Ihr so gut wie immer nochmal eine schöne Thermik. Nach dem Jagdberg ist es dann nur noch ein gemütlicher Abgleiter bis zum Tegelberg Landeplatz. Wenn Ihr noch Höhe habt, könnt Ihr ja noch versuchen an der Westflanke des Tegelbergs nochmal aufzudrehen und die Runde nochmal zu machen!
Hier findet Ihr den DHV XC Eintrag zu diesem Flug und dazu noch den anmierten Ayvri Track.
Wir sehen uns am Berg!