Runterflieger

Gleitschirm Blog

Single Skins

Airdesign UFO 18

Das UFO war mein erster Kontakt mit dem Konzept „SingleSkin“. Ein Bekannter hatte sich das UFO als Tester ausgeliehen und wir hatten uns am Landeplatz darüber unterhalten weil ich von dem kleinen Packmaß des Einfachseglers sehr angetan war. Zunächst war ich etwas zögerlich, bin ich für solch ein komisches Zeugs nicht ein bisschen zu alt? Egal, überzeugt hat mich letztendlich, dass das UFO in Größe 18 sogar LTF zertifiziert war, soo gefährlich kann so ein Ding folglich gar nicht sein (**Ironie aus**).

Die Flugschule Hochries hat mir freundlicherweise ihren Tester zugeschickt und so habe ich diesen kleinen Hauch von Nichts am nächsten Tag den Buchenberg hochgetragen. Insgesamt habe ich drei Anläufe gebraucht bis ich mich endlich mit dem Fetzen in die Luft getraut habe. Beim ersten Versuch passte der Wind gar nicht, beim zweiten stand er an West an und ich habe befürchtet, dass ich mit der erwartet schlechten Gleitleistung möglicherweise nicht über die Bäume am Ende des Schneisenstarts komme.. beim dritten Versuch stand der Wind wunderbar am Nordost-Startplatz an.

Sah schon ein wenig lustig aus, wie ich das kleine Dings mit meinem Liegegurt startbereit mache. Ich entscheide mich für einen Vorwärtsstart und bin völlig überrascht, dass das UFO innerhalb einer Millisekunde ohne jede Ausbrech- oder Schießtendenz über mir steht und mir signalisiert „von mir aus können wir jetzt starten“. Also, einen Schritt vorwärts und schon sind wir beide in der Luft! Unglaublich! Noch nie hatte ich einen Schirm der sich auch nur ansatzweise so leicht starten lässt!

In der Luft finde ich das UFO einigermaßen unruhig. Der Schirm hat eine deutliche Rolltendenz die man mögen muss. Dafür geht es recht zügig abwärts, lang ist der Flug vom Buchenberg nicht, die Gleitleistung ist so schlecht, dass es für eine „normale“ Landeeinteilung nicht mehr reicht. Die Landung ohne Wind ist einigermaßen sportlich, zum Flaren kann ich das UFO nicht überreden.

Leider war das auch mein einziger Flug mit dem UFO. Wären die Dinger nicht so sauteuer, wäre es als Abstiegshilfe bei Bergtouren mehr als interessant.

Skyman Sir Edmund 20

Gerne hätte ich den Sir Edmund in Größe 17 getestet, allerdings konnte ich nur den 20er auftreiben, der mir eigentlich deutlich zu groß ist. Der Tester wurde mir freundlicherweise von der Flugschule Aktiv überlassen, herzlichen Dank nochmal für die unkomplizierte Abwicklung!

Wie erwartet war das Päckchen mit dem Sir Edmund noch einmal deutlich kleiner als das UFO, obwohl der Sir ja 2 Quadratmeter mehr Fläche hat. Für meinen ersten Flug bin ich mit dem Sir erst einmal zum Tegelberg gefahren. Das Schirmchen ist wirklich wirklich klein! Als ich an der Reihe bin, ziehe ich den Flügel rückwärts auf und schon bin ich raus.. was war das denn! Der lässt sich ja noch einfacher starten als das UFO!!! Der Start ist wirklich eine Show! Ich fliege raus zum Hausbart am Rohrkopf und prüfe die Steigeigenschaften des Sirs.. und die sind durchaus beeindruckend. Ein Weilchen kurbele ich lustig vor mich hin, bis mir insgesamt 4 Deltas in dem Bart so auf die Pelle rücken, dass ich es fast mit der Angst zu tun kriege. Ich entscheide mich raus zu fliegen und zu schauen, ob ich bei dem frischen Ostwind auch mit dem Tensing eine Chance habe den Buchenberg Landeplatz zu erreichen. Im Gegensatz zum UFO fliegt der Sir angenehm ruhig, fast wie ein „normaler“ Gleitschirm. Auch wenn die Gleitleistung sich natürlich nicht mit meinem Swift vergleichen lässt, so komme ich doch so grade noch am Landeplatz in Buching an. Ich bin angenehm überrascht! Am Landeplatz groundel ich ein bisschen, aber ehrlich gesagt ist es fast ein bisschen öde, weil einfach keine große Herausforderung 🙂

Ich stopfe das Schirmchen wieder in den Sack und fahre nochmal hoch auf den Buchenberg wo schon lustig im Ostwind gesoared wird. Am Startplatz ist einiges los, mehrere fertige Piloten warten auf besseren Startwind, beim Sir ist das nicht nötig! Irgendwie das Käppchen hingeworfen, kurz an den A-Leinchen gezubbelt und schon trägt der Sir mich weg! Der Sir soared erstaunlich gut, zumindest mit den A-Schirmen kann ich am Hang gut mithalten! Wirklich zauberhaft!

Am nächsten Tag mache ich noch ein Hike&Fly auf den Buch und noch zwei Flüge am Tegelberg. Als ich den Sir dann wieder bei der Flugschule abgebe, hab ich fast Tränen in den Augen! Abgesehen von meinem Swift, hat noch kein anderer Schirm mir soviel Freude und Spaß bereitet wie dieser. Ich träume schon von winzigen Startplätzen an ausgesetzten Bergen, von Starts bei Rückenwind und Landungen im Tiefschnee!

Independence Tensing 17

Dank Alex Rauter konnte ich den Independence Tensing für einige Tage mit an den Gardasee nehmen! Alex, nochmals herzlichen Dank dafür! Im ersten Moment war ich fast ein wenig enttäuscht wie „groß“ das Packmaß des Tensings im Vergleich zum Sir Edmund ist, vielleicht lag das auch daran, dass der Tensing nicht besonders klein gepackt übergeben wurde. Ich bin gleich einmal mit dem guten Stück auf den Buchenberg gewandert und habe mir den Schirm dann etwas genauer angeschaut. Ich muss sagen, danach war ich schon wesentlich mehr angetan. Im Wesentlichen bestehen die Unterschiede zum Sir Edmund in den folgenden Punkten:

  • Der Tensing verfügt über „richtige“ Tragegurte im Gegensatz zum Sir Edmund der nur mit „Bandeln“ daher kommt.
  • Das Tuch ist zwar immer noch dünn und leicht, aber deutlich dicker und robuster als die Skyman Variante.
  • Die Leinen des Tensing sind komplett ummantelt und farblich markiert.
    Der Tensing wiegt rund 400g mehr als der Sir und hat ein ca 30% größeres Packmaß.

Der Start ist mit dem Tensing ähnlich einfach wie mit dem Sir, vielleicht lässt er sich ein Mini-Ticken schwerer aufziehen, wobei schwer hier eindeutig das falsche Wort ist. Am Gardasee hab ich den Tensing recht lange handeln können. Das Groundeln mit dem Schirm ist eine Freude, fast ein wenig zu entspannt. Wenn’s richtig kachelt geht der Spaß eigentlich erst los. Ansonsten braucht man sich beim Tensing nicht mal vom Boden erheben.

Tensing Groundhandling

Spiralen und Wingover zu fliegen macht einen Riesenspaß, ich hab versucht ein paar Klapper zu ziehen, aber aufgrund der hohen Flächenbelastung ist mir das leider nicht richtig gelungen. Mit ein bisschen Übung kann man den Tensing sogar flairen lassen – fühlt sich geil an. Was soll ich sagen, Mini-Schirm, Riesen-Spaß! Ich brauch so ein Ding!