Bei deutlich ansprechenderem Wetter als gestern heute also der 3. Task (für mich der 2.) der German Open 2019. Nachdem alle Teilnehmer am Startplatz eintrafen, dauerte es auch nicht lange und der Task war gesetzt. Heute wurde deutlich zügiger gestartet, denn die sich aufbauenden Wolken prognostizierten deutlich geringeres Absaufrisiko.
Mit der Hoffnung dass heute mal mehr als eine Handvoll Piloten ins Ziel kommen, wurde wieder eine relativ kurze Aufgabe von rund 58km gesetzt. So etwa eine Stunde vor Rennbeginn war ich in der Luft und hatte zu keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten den einen oder anderen Bart zu finden. Allein, schon in den ersten paar Minuten fand ich die Bedingungen schon herausfordernd.
Gut eine halbe Stunde vor Rennbeginn, hatte ich dann auch die Basis auf rund 2600m erreicht. Hier oben war’s zum einen ganz schön frisch, zum anderen ganz schön voll, hier wollte mit viel Umsicht geflogen werden.
Das ist immer so eine Sache wenn man früh vor dem Rennen an der Basis ist. Bei so vielen Piloten in der Luft muss man höllisch aufpassen, zum einen nicht in einen anderen Piloten reinzurasseln, sich nicht in eine Wolke zu verirren und gleichzeitig auch nicht aus der Thermik zu plumpsen und sich hunderte Höhenmeter tiefer wieder einzufinden.. da war ich dann ganz schön froh, als mein Vario um 12:45 Uhr GO sagte!
Also los, auf zum ersten Wendepunkt!
Klar war von Anfang an, dass ich mit meiner Alpina Schnecke (sorry Kleine, ich liebe Dich trotzdem!) die ganzen ZenoEnzoSpectraBooms nur von hinten würde sehen können. Zumindest blieben sie eine Zeit lang in Sichtweite.
Der Moment in dem das Rennen los geht und alle Flieger die bis dato wild rumherum gekurbelt sind plötzlich alle in eine Richtung fliegen ist immer wieder toll!
Glücklicherweise ging der Weg zum ersten Wendepunkt genau am Wolkenrand vorbei, so ließ sich ganz gut die Höhe halten.
Die Bedingungen waren weiterhin (zumindest für mich) anspruchsvoll, zumindest stellenweise. Kurz nach dem Start sah ich einen anderen Piloten mit einem Verhänger Sat mehrere hundert Höhenmeter abmontieren.. mit Sorge beobachtete ich dabei, wie der Boden immer näher kam. Gefühlt viel zu spät, vielleicht 50-100m über Grund bekam der Pilot den Schirm wieder in den Griff und flog – sicherlich mit wild klopfendem Herzen – weiter. Ich hätte lieber gesehen, wenn er schon deutlich höher den Retter gezogen hätte, dann wäre der Flug zwar beendet gewesen, aber der Pilot hätte sich nicht derart in Lebensgefahr begeben!
So, dies ist dann auch das letzte Bild meiner GoPro, bevor der Akku schlapp gemacht hat. Ich habe auch schlapp gemacht. Letztendlich war mein Akku auch leer und ich hab mich nicht mehr hochkämpfen wollen/können. Am Schluss war ich noch heilfroh, es zurück ins Brenta Tal geschafft zu haben. Aus einem Seitental kommend, hatte ich zum Teil so Saufen, dass ich schon nach Landeplätzen am Berghang Ausschau halten musste. Da war ich dann doch wirklich richtig froh, in der Talmitte auf einer schönen Wiese direkt neben dem Rückholerauto einlanden zu können.
Wieder mal viel gelernt!