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20.07.18 Tegelberg

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Für den Nachmittag sind Gewitter vorhergesagt, entsprechend mache ich mich am späten Vormittag schon auf zum Tegel. Der Berg ist mal wieder belagert von Touristen von jener besonderen Art, dass sie das Schild „Startbereich nur für Piloten“ geflissentlich ignorieren können.

Nachdem ich schon mehr als ein Dutzend Touris freundlich auf die Touristenplattform verwiesen habe, latschen immer noch rücksichtlose Gesellen im Zentimeter-Abstand an meinem Schirm vorbei. Als der 5. Touri mir fast auf die Kappe tritt, krieg ich einen mittelschweren Tobsuchtsanfall, der zumindest Eindruck schindet, danach ist der Startbereich erst mal tourifrei.

Ich starte..

Über Reutte steht schon ein Gewitter, schaut ganz schön dunkel aus da draußen..

Ich mache ein paar hundert Höhenmeter in angenehmer Thermik.

Mit 2100m fliege ich ab in Richtung Buching, der Plan ist, einfach nach Osten soweit zu fliegen wie es geht und damit den dunklen Wolken davonzufliegen. Mein Vario schweigt beharrlich, da tut sich thermisch ja mal rein gar nichts. Ich hab das Gefühl, dass die gesamte Luft von dem hinter mir liegenden Gewitter angesaugt wird. Mit knapp 1600 entscheide ich mich kurz vor der Buchenbergalm umzudrehen. Normalerweise reicht das locker, heute schaut es eine Weile so aus, als würde ich es gar nicht mehr zurück zum Landeplatz schaffen.

Erst kurz vor der Hornburg steigt es wieder, ich kurbele gemächlich weil ich am Tegel immer noch Schirme starten sehe, die müssten eigentlich besser sehen, ob es noch zu fliegen geht. Nach 300m höre ich dann erste Donnerschläge!

Zeit für mich, die verbliebene Höhe abzuspiralen und schnell einzupacken! Letztendlich zieht das Gewitter dann doch vorbei, aber die Dinger sind leider so unberechenbar, dass ich lieber kein Risiko eingehen möchte. Die meisten anderen Flieger sehen das genauso.

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