Am frühen Morgen treffe ich mich mit dem Kombikurs der Paragliding Academy in Ratholz. Nach der Landeplatzeinweisung fahre ich mit den ersten Teilnehmern an den Start. Noch ist es eisig kalt und wir alle hüpfen hin und her damit uns ein bisschen warm wird. Nach etwa einer Stunde gewinnt die Sonne an Kraft und die Temperaturen werden schon deutlich angenehmer.
Ein Teilnehmer hat einen Fehlstart und ich helfe ihm dabei den Schirm wieder auszulegen. Er hängt sich nochmal aus, dann wieder ein und ich bemerke, dass der Beschleuniger nicht eingehängt ist. Yvonne hilft ihm mit dem Beschleuniger und dann startet er zunächst problemlos. Als er im Queranflug angekommen ist, hat er eine kleine Störung auf der rechten Seite, absolut nichts dramatisches, aber dann fällt er plötzlich unmittelbar über die linke Seite aus unserem Blickfeld. Wir sind furchtbar erschrocken und Yvonne und ich fahren so schnell wir können mit dem Bus zur Unfallstelle. Zum Glück meldet sich der Pilot über Funk und lässt uns wissen dass ihm nichts passiert ist. Als wir ankommen sehen wir den Schirm im Baum, der Pilot ist weitgehend unversehrt und erzählt uns, dass nach dem kleinen Klapper auf der rechten Seite plötzlich der rechte Tragegurt aus dem Karabiner gefallen ist und er nur noch am Beschleunigerseil hing! OMG!! Das lässt sich nur dadurch erklären, dass der Karabiner beim Einhängen des Tragegurts nicht geschlossen war sondern nur auf dem Verschluss drauf lag. Mit so einer Aktion würde ich sagen, dass man mit einer Baumlandung ohne nennenswerte Verletzungen nochmal so richtig **Schwein** gehabt hat, lieben Dank auch an den Schutzengel!!
Just als wir uns an die Bergung des Schirms machen wollen, kommt Andy mit den Alpentourern und entführt mich mit seinem ***Hutscherl***. Die Fahrt geht nach Bach im Lechtal und ich freue mich, da ich an der Jöchelspitze bislang noch nicht geflogen bin. Leider bleibt es auch dabei, denn der Wind ist zu stark für unsere eher unerfahrenen Alpentourer. Wir entscheiden uns für einen Versuch in Buching und müssen dort erst einmal die grünen Einweisungskarten organisieren, was angesichts der Verflechtungen zwischen den Flugschulen und Fluglehrern gar nicht so einfach ist. Als wir endlich hochfahren treffe ich viele bekannte Gesichter. Fast alle Teilnehmer können einen, manche sogar zwei Flüge machen. Im Laufe des Nachmittags nimmt der Wind allerdings so zu, dass sich die verbliebenen Piloten entscheiden mit der Bahn runter zu fahren, da schließe ich mich an. Schade dass die Alpentour schon wieder vorbei ist, war schön mit Euch Jungs und Mädels!