Runterflieger

Gleitschirm Blog

26.05.2014 – XC Camp – Tag 2

Der Wetterbericht heute früh ist ernüchternd. Nicht nur dass für heute keine Streckenflüge möglich sein werden, auch für die nächsten Tag ist keine Wetterbesserung in Sicht. Wir erwägen kurz ins Pinzgau zu fahren, die Wetteraussichten sind dort allerdings nur marginal besser und es besteht durchaus das Risiko dass wir den ganzen Tag im Auto sitzen und dann gar nicht fliegen können.

Wir entscheiden uns stattdessen vom Startplatz Wiesfleckerl einen Abgleiter zu machen. Entspanntes Fliegen in toter Luft, außer „Sie sind gestartet“ und „Sie sind gelandet“, höre ich heute nichts von meinem Vario.

Am Nachmittag schauen wir uns dann die Tracklogs vom Vortag an. Das ist tatsächlich eine sehr hilfreiche Analyse – für mich die Quintessenz:

– Bei starkem Rückenwind muss ich eindrehen sobald das Vario piepst – die Gefahr ansonsten leeseitig aus der Thermik zu fallen ist zu groß. Lieber luvseitig aus der Thermik fliegen und sich im schlimmsten Fall wieder reinschieben lassen. Luvseitig ist die Thermik auch bei weitem nicht so bockig. In der Trackanalyse mit Angabe der Steigwerte sieht man übrigens auch ganz deutlich  die starke Turbulenz die mich gestern so durchgeschüttelt hat. Erst 7m/s Steigen und dann 4m/s Sinken, kein Wunder dass ich da so dynamisch rausgebombt bin!

– Im Prinzip (außer der mangelhaften Zentrierung der Thermik) eigentlich alles richtig gemacht. An der kritischen Stelle nicht ins Lee geflogen. Vielleicht hätte ich noch mit viel Kämpfen den Anschluss an die Gipfelhöhe geschafft, aber nach dem massiven Klapper hat mir ein wenig die Moral gefehlt.

– Zum Streckenfliegen gehört eine ordentliche Flugplanung – wo sind die Prallhänge, wo ist das Lee, vor welchen Sackgassen muss ich mich in Acht nehmen und welche Alternativen verbleiben wenn der Plan A nicht aufgeht.

Aufgrund der miesen Wetteraussichten für die nächsten Tage, brechen wir das Seminar an dieser Stelle ab und kommen ein anderes Mal zurück.

 

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