Nach dem Wetterbriefing sind wir mit dem Taxi rauf zur Emberger Alm. Dort hat uns erstmal die Nachricht überrascht, dass aufgrund der Hängegleitermeisterschaft der Start für Gleitschirme für die nächsten zwei Stunden geschlossen ist. Mit zwei anderen bin ich dann zum oberen Startplatz gefahren. Die Startvorbereitungen haben etwas länger gedauert, so ein Streckenflug will schließlich gut vorbereitet sein. Beim ersten Startversuch ziehe ich zu dynamisch auf und werde prompt ausgehebelt, der zweite klappt.
Gleich die erste Thermik ist bockig wie Sau, ich höre Ewa im Funk sagen, dass ich in der Leethermik fliege – sehr unangenehm. Meinen Plan, bis zum Knoten aufzudrehen muss ich aufgeben, ich fliege gleich weiter zum nächsten Prallhang. Dort kann ich bis auf 2200 aufdrehen, bin aber immer noch unter Gipfelhöhe, der Wind treibt mich immer weiter Richtung Westen und irgendwann sehe ich wie sich das Tal unter mir verdunkelt – davor eine markante Hochspannungsleitung – ich habe das „Kärntner Arschloch“ erreicht, die engste Stelle im Drautal. Klare Ansage von Ewa war, hier nur weiterzufliegen, wenn man über Gipfelhöhe ist. Ich versuche mich am Grat hochzukämpfen und kassiere einen massiven Klapper der mir die restlichen Nerven raubt. Nur noch halbherzig schraube ich in der Thermik, ziemlich erfolglos und schließlich gebe ich auf und fliege gegen den Wind wieder in Richtung Greifenburg.
Ich bin nicht die einzige der es so geht, auf dem Feld auf dem ich lande stehen schon 4 Hängegleiter und mindestens 5 Gleitschirme. Beim Landen lege ich meinen Schirm dann auch noch über einem Drachen ab – peinlich! Ich packe zusammen und gemeinsam mit einer anderen Pilotin kriegen wir einen Ride zurück nach Greifenburg. Mit dem Sammeltaxi fahre ich wieder hoch, brauche aber erstmal eine Pause. Kurz nach 5 starte ich wieder raus, finde allerdings keine Thermik mehr – das macht mir aber nichts, ich übe (zum ersten Mal ohne Fluglehreraufsicht) das Spiralen was ganz gut funktioniert. Schließlich lande ich in Berg, ein bisschen schaukelig, da ich im Endanflug nochmal reichlich Steigen kriege. Kaum habe ich zusammengepackt, kommt auch schon der Abholer, kurz umgezogen und ab zum Essen.
Fazit für den ersten Tag: Ein Teilnehmer hat sich bei einer Außenlandung den Fuß gebrochen, mehrere Heli-Einsätze und insgesamt ein sehr turbulenter Tag. Für mich war das Fliegen heute tagsüber grenzwertig, aber zumindest Erfahrung habe ich heute reichlich gesammelt – kein schlechter Auftakt für mich.