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Gleitschirm Blog

02.07.19 Chabre

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Nach der großen Enttäuschung gestern, konnte der heutige Tag ja eigentlich nur besser werden. Zum Glück für mein immer noch schmerzendes Knie, ging es wieder einmal auf den Chabre. Es wurde ein 53km Task gesetzt und wie üblich mussten wir noch ein Weilchen auf den Beginn der Thermik warten.

Als unser Thermikdummy dann die ersten Höhenmeter einsammelte, habe ich mich auch zügig fertig gemacht und bin so 25 Minuten vor Start in der Luft gewesen. Es ging auch gleich ganz gut und so befand ich mich pünktlich zum Start mit den meisten anderen Piloten auf rund 2200 Meter in dem heute gesetzten Exit Zylinder.

Nach dem Start ging es gleich wieder ans östliche Ende der Ridge, dort stand eine Hammerthermik, die mich mit Steigwerten bis zu 8m/sec ziemlich sportlich nach oben katapultiert hat. Leider stand noch etwas weiter östlich schon eine riesige, sich überentwickelnde Cumulus Wolke.. für mich war das schon ein Level 2, also Obacht!

Als die ersten Piloten den Talsprung Richtung „Volcano“ nahmen, bin ich mit ein paar hundert Höhenmeter weniger hinterhergeflogen. Bei den Bedingungen war nicht so sehr das Thermiksuchen, sondern vielmehr die Zeit kritisch. Irgendwann würde aus so einer schönen Schäfchenwolke ein Monster werden, also war mehr Speed als Geduld gefragt.

An der Ridge angekommen, ging es erst einmal zäh. Die über mir fliegenden Piloten waren gleich auf die Nordseite der Ridge geflogen, dort ging es deutlich besser. Ich musste erst noch ein paar Höhenmeter machen, bis ich mich über den Berg nach Norden versetzen lassen konnte und in den Fahrstuhl eingestiegen bin.

Nach dem nächsten Wegpunkt ging es zurück an einen für mich namenlosen Berg, auch dort kam ich recht tief an und musste mich erstmal an einem Hauch von Nichts festkrallen. Ich hab hier ganz schön hin und her suchen müssen, bis ich endlich eine Thermik fand, die mich zuverlässig bis zur Basis brachte. Hier habe ich das Rennen gegen Esther Delissen verloren, die es deutlich besser erwischt hat und lange vor mir weiterfliegen konnte.

Am nächsten Berg, diesem kreisrunden, markanten Gipfel, ging es auch zuverlässig, die Thermik war markiert mit zwei Segelfliegern, die ein anderer Wettbewerbspilot und ich aber schön auskurbeln konnten. Jetzt war’s dann auch an der Zeit, mal auf das „Glide to Goal“ zu schauen. Bei 1:10 bin ich weggeflogen, auch wenn mir klar war, dass das wahrscheinlich nicht klappen würde. Auf dem Glide to Goal lagen aber noch ein paar Hügelchen südlich von Gap, die „manchmal funktionieren“, was dann auch tadellos funktioniert hat. Der Rest war wie immer ein Mindgame, die Thermik stand so geil, aber angesichts der fetten CB die hinter dem Ziel zu sehen war, war klar, dass das Rennen bald vorbei sein würde. Als der Glide to Goal 1:6 zeigte bin ich los und bin VIEL zu hoch am Ziel angekommen, 2 Minuten hinter Esther, die den weiteren, aber sicheren Weg nördlich von Gap genommen hatte.

Glückwunsch an Esther für die grandiose Leistung. Sie kam als 17., ich als 19. overall ins Ziel. Zwei Minuten später wurde der Task dann gestoppt, das nenne ich mal perfektes Timing!

Ein paar Piloten sind dann noch bis ins Ziel abgeglitten und man sieht an der Aufnahme (die ich nach dem Packen gemacht habe), dass es da schon ganz schön duster ausgeschaut hat – ein paar Donnergrollen waren auch schon zu hören.

Ich bin jedenfalls superglücklich mit dem Ausgang des Rennens. Eigentlich bin ich immer glücklich wenn ich ins Ziel komme, aber heute bin ich wirklich effizient und ohne fetten Fehler durchgeflogen, so darf’s weitergehen!

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