Nach zwei Jahren war es wieder einmal an der Zeit an einem Sicherheitstraining teilzunehmen. Da ich außerdem den praktischen Fluglehrereingangstest machen wollte, bot sich der Campus Annecy an, wo man den Eingangstest im Rahmen des Sicherheitstrainings machen kann.
Nach einer regenreichen Fahrt durch die Schweiz sind wir am Nachmittag endlich am wunderschönen Lac d’Annecy angekommen. Die Organisation des Saftey Camps ist wirklich ausgesprochen vorbildlich. Es gibt ein großes Gemeinschaftszelt in dem (auf Wunsch) gemeinsam gegessen wird und in dem auch die Videoanalysen und die Manöverbesprechungen statt finden.
Zum Glück hat der Regen auch schon wieder aufgehört, so dass wir das Zelt noch im halbwegs Trockenen aufbauen konnten.
Der Sonntag begann nach dem Frühstück mit einer Besichtigung der Landeplätze, ein kleiner, direkt am Campingplatz gelegener, ein riesengroßer, etwas außerhalb gelegener Startplatz den laut Christa „wirklich jeder“ trifft. Sprach’s, und schon schwebte ein Pilot an uns vorbei in den nächsten Holunderbusch! Nach der ersten Fahrt nach oben folgte die Startplatzbesichtigung, im Ernst, ich habe noch nie so einen luxuriösen Startplatz gesehen, riesig groß, mit Bereichen zum Aufbauen und Starten, alles mit Teppich ausgekleidet, Sitzmöglichkeiten, Besucherplätze, Toiletten, kleine Gastronomie.. einfach super! Der erste Flug diente der Orientierung und wir sind gleich mal auf dem außerhalb gelegenen Landeplatz gelandet. Den restlichen Tag über haben wir die Manöver der kommenden Woche durchgesprochen und geübt.
Der erste „richtige“ Tag des Safety Camps beginnt für mich und die meisten anderen mit Nicken und Rollen. Nicken ist easy, aber vernünftiges Rollen fliegt sich schwieriger als geahnt! Insgesamt machen wir 4 Durchgänge, für mich heute am Schwierigsten der gehaltene Klapper, denn der Swift will, obwohl ich die Fläche halb reinziehe und mich mit vollem Gewicht auf die kaputte Seite lehne, einfach nicht abdrehen.
Am Dienstag stehen drei Durchgänge an, wieder üben wir rollen und die sogenannte Klapperspirale, die diesmal schon viel besser klappt. Der Vollständigkeit halber fliege ich auch noch diverse Frontklapper, die allerdings völlig harmlos sind. Auch der Mittwoch bringt nochmal drei Übungsflüge, Spiralen steht auf dem Plan, das klappt ganz gut. Leider leite ich beim zweiten Flug das letzte Manöver zu spät aus, so dass es nicht mehr mit der normalen Landeeinteilung klappt und ich den direkten Weg zum Landeplatz nehmen und mit Rückenwind einlanden muss, kein Problem für den Swift!
Der Donnerstag bringt mir beschleunigte Klapper, vor denen ich erstmal großen Respekt habe, allerdings unbegründet, wie auch bei den unbeschleunigten Klappern sind die, die ich zu ziehen imstande bin, harmlos. Beim zweiten Durchgang kann ich zwar noch starten, allerdings hat sich das Wetter da schon so dramatisiert, dass Jürgen mich ohne jedes Manöver mit angelegten Ohren und voll beschleunigt zum außerhalb gelegenen Landeplatz schickt, kurze Zeit später knallen auch schon heftige Böen durch den Campingplatz.
Der letzte Tag am Freitag bringt nochmal 2 Durchgänge. Ich übe den einseitigen Strömungsabriss und fange mir beim ersten Versuch gleich mal einen ordentlichen Verhänger ein. Ich kriege den erst nicht gelöst und lasse schließlich die Bremse los um den Stabilo besser greifen zu können. Den Verhänger kann ich damit zwar lösen, dafür hat sich nun der Bremsgriff um sämtliche Leinen verknotet..tsts.. ich fliege noch recht hakelige schnelle Achten und ein paar Spiralein- und ausleitungen und dann ist das Training auch schon wieder vorbei.
Eine spannende und lehrreiche Woche in der ich mich und meinen Schirm sehr viel besser kennengelernt habe. Mit Liegegurt und einem High-B Schirm sind die Manöver nicht so einfach zu fliegen, jetzt wo ich den Fluglehrereingangstest bestanden habe, werde ich mich wohl nach einer A-Schirm / Sitzgurt-Kombi umschauen müssen.
Hier eine Zusammenfassung meiner Flüge: