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Advance Iota 26 (EN B)

Fast ist es ein bisschen unfair hier eine Rezension zu einem Flügel zu schreiben, den ich tatsächlich nur für ein paar wenige Stunden geflogen bin. Immerhin 12 Flüge und 3,5 Flugstunden haben der Iota und ich gemeinsam verbracht, daher ist alles was ich zu diesem Flügel heute schreibe mit entsprechender Nachsicht zu betrachten.

Screenshot at Mai 13 13-30-49

 

Der Start:

Meinen allerersten Start mit dem Iota durfte ich am Neunerköpfle am schneebedeckten Startplatz machen. Der Wind kam kräftig von der Seite, bisweilen sogar von hinten, nicht gerade die idealen Voraussetzungen für einen Erstflug mit einem mir unbekannten Schirm. Schlussendlich wurden die Bedingungen dann doch ein wenig besser und ich hab den Iota aus dem Packerl genommen und startklar gemacht.

Und damit kommen wir schon zu den ersten Ärgernissen.. die Magnete, mit denen die Bremsgriffe an den Tragegurten arrettiert sind, sind eher zu klein dimensioniert. Ein kräftiges Schütteln an den Gurten sorgt dafür dass die Bremsen regelmäßig abfallen. Mit der Zeit habe ich mich schließlich daran gewöhnt mit dem Schütteln etwas vorsichtiger zu sein so dass die Bremsen an ihrem Ort blieben. Die Leinen sind bis auf ein paar Zentimeter direkt an den Leinenschlössern komplett unummantelt. So rosa-braun ist auf manchem Untergrund nicht so richtig toll erkennbar und zu Anfangs hat mir das ein leicht mulmiges Gefühl gemacht. Allerdings waren die Leinen im normalen Gebrauch lange nicht so verhedderfreundlich wie befürchtet.

So, zurück zum ersten Start, der sehr sehr sehr einfach war. Der Iota steigt gleichmäßig wie eine eins, entwickelt sofort Zug nach oben und signalisiert im Scheitelpunkt dem Piloten dass er jetzt zum Abflug bereit ist. Hat Spaß gemacht!

Die Landung:

Gleich bei der ersten Landung hab ich mich ein wenig verpeilt und kam mit etwas niedriger Höhe aus der letzten Kurve zum Endanflug ein wenig rausgeschossen. Kein Problem für den Iota, ein wenig ausflairen und dann sanft den Piloten wieder an den Erdboden übergeben. Im Vergleich zum Swift4 hat der Iota eine Tendenz, beim letzten Durchbremsen wieder wegzusteigen wenn er noch zuviel Energie hat. Sollte man beim Landen berücksichtigen

Die Bremsen:

Der Bremsdruck ist deutlich knackiger als bei meinem Swift4, lange nicht so hart wie zum Beispiel beim Ion3, aber doch lange nicht so easy peasy wie ich es mir wünschen würde. Der Bremsweg ist angenehm kurz, die Kommunikation über die Bremsen eher zurückhaltend.

Das Fliegen:

So, der Iota wird ja überall soo gelobt, so dass ich mit großen, sehr großen Erwartungen zu meinem ersten Flug gestartet bin. Der Iota fliegt sich seriös, hat eine Bombengleitleistung und vermittelt sehr viel „Laufruhe“. Mir persönlich war die Kappe einfach zu wenig kommunikativ. Der Iota pflügt durch turbulente Luft als wär da gar nichts. Wenn er dann aber doch klappt, dann für mich ziemlich ansatzlos, was mir nicht so gefallen hat. Aufgefallen ist mir außerdem, dass die unummantelten Leinen des Iotas beim beschleunigten Fliegen manchmal angefangen haben zu „singen“.. kann sein dass mich das auf Dauer gestört hätte.

Fazit:

Mit dem Iota habe ich einige sehr schöne Flüge gehabt, der Schirm hat mir immer ein Gefühl von Sicherheit und Seriösität gegeben, durch viele Turbulenzen pflügt er einfach durch ohne den Piloten damit zu belästigen. Die Leistung dieses High-End-B Flügels ist beeindruckend, die Anforderungen an den Piloten fand ich jetzt persönlich nicht zu hoch (um da wirklich was sagen zu können, hätte ich ihn wahrscheinlich noch einige Stunden fliegen müssen). Starten und Landen absolut easy! Verarbeitung einwandfrei, das Gewicht für diesen „Normalschirm“ erstaunlich gering auch wenn das Packmaß deutlich größer war als z.B. beim Swift der ja nur ein Pfund weniger auf die Waage bringt.

Für viele Piloten sicherlich ein Traumschirm, für mich allerdings nicht. Fliegen ist einfach so emotional, das Handling vom Swift4 hat mir einfach bei jedem meiner Flüge mit dem Iota gefehlt, so dass mir einfach wieder einer ins Haus kommen musste!

 

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