Runterflieger

Gleitschirm Blog

21.05.2016 Greifenburg (NCC)

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Für heute ist ein flugtechnischer „Hammertag“ vorhergesagt, also ein Tag mit sehr starker Thermik, hoher Basis und sehr großem Streckenflugpotential. Zunächst hatte ich noch die Hoffnung es würde das Mölltaldreieck ausgeschrieben, das bin ich ja schon einmal mehr als die Hälfte lang geflogen, aber leider kommt es anders. Die heutige Aufgabe führt ab der Emberger Alm bis zum Weißensee, dann zum Kärntner Tor, zurück zum Goldeck, dann nördlich der Emberger Alm, nochmal zum Kärntner Tor und schließlich ins Ziel, insgesamt rund 100km.

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Der Tag begann für mich ziemlich schlecht, beim Öffnen des Startwindows getrödelt und dann noch einen kapitalen Fehlstart bei dem ich mir neben meinem Fliegerstolz noch das Display meines Oudies angekratzt habe. Bis ich dann endlich gestartet bin, war der Startzylinder längst offen und alle weit vor mir unterwegs. Ich hab sofort Höhe gemacht, bin von der Emberger Alm zum Gaugen (warum ich nicht gleich gequert bin weiß ich ehrlich gesagt auch nicht) wo ich in einer heftigen Thermik bis an die Basis gebeamt wurde. Unter der Wolke hat sich mein überladener Swift4 S in meinen allerersten Frontklappper überhaupt zerlegt, nur um sich direkt und höchst dynamisch wieder zu entfalten.. Bämm! Mit Herzklopfen zum Weißensee, dort den ersten Wendepunkt genommen und wieder zurück zum Gaugen. Die Thermiken standen heute wirklich überall, aber sowas von heftig und unangekündigt dass mir mein Schirm nur so um die Ohren geflogen ist. Nachdem mir drei-,vier-,fünfmal der halbe Schirm eingeklappt ist, hatte ich die Nase voll. Durch die folgenden Thermiken bin ich einfach nur noch durchgeflogen, hab den 2. Wendepunkt am Kärtner Tor genommen und bin dann gemütlich im Tal gelandet. Gibt es eigentlich ein goldenes Gesetz dass immer wenn ich auf einer gemähten Wiese lande allerspätestens nach zwei Minuten der Bauer mit dem Heuwender auftaucht?!

Der Landeplatz war gut gewählt, direkt an der Straße an einer Bushaltestelle und so musste ich auch nicht lange auf eine Mitfahrgelegenheit warten. Mein sehr netter Fahrer war mir zunächst etwas unheimlich mit seinen 1,90m, 150kg und über und über tätowiert, leider sprach er nur ungarisch und italienisch.. deswegen war unser Gespräch etwas eintönig, dafür hat er mich aber bis direkt zu meinem Auto gefahren, lieben Dank dafür!

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Respekt an alle, die heute diesen Task zuende oder auch fast zuende geflogen sind. Das heutige Briefing war nochmals sehr aufschlussreich, insbesondere durch die verschiedenen Varianten die möglich gewesen waren und auch geflogen wurden. Ich verbuche diesen Tag unter „know your limits“ und freu mich schon auf mein nächstes Sicherheitstraining wo ich das „mich zerlegen“ nochmal über Wasser üben kann.

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